reinhard döhl | gedichte | schwarz auf ich weiß | aber dies alles
liebesgedichte (1)

i break into your eyes | ich breche ein in deine augen | thus with a kiss i die | rommé | so soll es sein, daß wir uns lieben | deine küsse sind vögel | lied | abschiedsigma | imago (1) | imago (2) | manchmal | wiederkehr | c'est ca qui ma fait pleurer

i break into your eyes
an engine

i drink out of your gutters
while i slowly turn blind

address you
settle undescribed

into your eyes i break

ich breche ein in deine augen
motor
ich trinke aus deiner regenrinne
während ich langsam erblinde
spreche zu dir
niste unbeschrieben
ich breche ein in deine augen


thus with a kiss i die
killing myself to die
upon a kiss and i
die upon a kiss thus
with a kiss i die.
 

rommé

auf der schallplatte
die ich dir schenke
singt einer
ich warte auf dich

die orchidee
auf deinem radio
ist käuflich

du nimmst das parfum
das dich fremd macht
und läßt sich erkennen

(auch sage ich dir
daß ich dich liebe)
 

so soll es sein, daß wir uns lieben
ich muß, um meine lieder aufzuschreiben
ganz tief in deinen händen schlafen
ratlos und werde rastlos bleiben
in deinen händen, daß wir lieben
du kannst es wissen


deine küsse sind vögel
auf meiner haut
bewege ich mich
fliegen sie auf.

gestern abend verlor ich
den schlüssel ihrer lieder.

deine küsse sind vögel
auf meiner schulter
die schweigen.
 

lied

und es wird sein
daß der regen
schnee wird, dann
weinst du

und es wird sein
daß du sagst
schlafe nicht du.

bald wird es sein
daß der vogel
nachts singt, dann
weinst du

und bald wird es sein
daß du sagst
bleibe bei mir.

dann wird es sein
daß der schnee
schwarz ist
und du weinst

dann aber wird sein
daß du sagst
schlafe noch nicht.
 

abschied

es schläft sich tief bei
den schatten ohne antwort
werden wir sein
 

sigma

über euphrat und nil
fahren fremde flöße
dir rauhen stimmen der flößer
stoßen den himmel an.

du kämmst dein haar am ufer
in zerbrochenem spiegel
du kämmst am ufer dein haar
jenseits von nil und euphrat.

du schreibst einen brief in den sand mir
mit der zittrigen schrift des mondes
du färbst deine füße henna
und fährst mit den flößern flußabwärts.
 

imago (1)

dein herz ist das herz der vögel
es ist leicht das lied der vögel
mundet vortrefflich dem armen.

du singst das lied das bleibt
wie der wind dieser stadt.

es ist leicht das lied es mundet
sein schatten vortrefflich den armen
dein herz ist das herz der vögel.
 

imago (2)

tausche dich aus
deiner liebe
in eine andere zärtlichkeit.

wechsle die schminke
von zeit zu nacht.

und verlaß mich
auf deine augen.
 

manchmal

werde ich noch denken
alles ist wein und brot
wie sich liebende schenken
den wein und das brot.

an den tod
werde ich manchmal denken.
 

wiederkehr

rufe deine gedächtnis zurück
es ist zeit

nimm dir zeit, gib alles zurück
in dein gesicht

niemand wirft wenn du weinst
einen schatten auf dein gesicht.
 

c'est ca qui ma fait pleurer

deine stimme ist wie whisky rauchig
ich höre sie manchmal
wenn du mich anrufst.

deine augen sind deine stimme
ich habe von ihnen gehört.

deine haare sind dunkel und nacht
sie gehören mir
wenn wir uns nicht sehen.


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