reinhard döhl | gedichte | haiwaka
gedichte nach dem sinesischen

grünes wasser, der
see leuchtet im gegenlicht
der roten sonne,
der schatten des ruderers
durchschneidet den schilfgürtel.

wolken und blüten
flußabwärts das boot treibend
früchte und wolken
die zugvögel verlassen
schon den herbst richtung süden.

der gelbe kranich
wird mich nicht in den himmel
tragen, die graue
möve nicht aufs meer locken.
kein weidenzweig weit und breit.

ein vogel flog auf
für diesen augenblick hielt
eine wolke dem
gipfel stand verlassen sah
ich vogel und wolke nach.

wo war es nur daß
ich li tai bo traf wo
nur sah ich ihn den
ersten rauhreif lachend von
einem spiegel abwischen.

trunken von rotem
wein und lachend gegen den
mond gekehrt warum
nur verzog er so spöttisch
sein verrunzeltes gesicht.

in der schmutzigen
welt in den kot greifen mit
trunkenem pöbel
die gläser leeren und mit
dreck den magen reinigen.

[...]

[60er Jahre]

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