Selbstporträt (anhand von Selbstzitaten)

Für den Fall, daß ich mich beschreibe, geht es um zwei Personen: Da bin einerseits ich, und andererseits gibt es mich. Ich und Mich.
Daß ich dort hinabgeschaut habe, ist jetzt vorbei. Ich, ja, das war ich.
...darum will ich nicht behaupten, daß ich wirklich auch unmittelbar so wäre, wie ich im Augenblick zu sehen bin.
Andererseits ist es ein hervorragender Ausgangspunkt, Wien schmähen zu können. Ich habe schon so vieles nicht schmähen können, weil es nicht im geringsten mir gehörte.
Ist es nicht vielleicht wichtiger, bei meiner Sprache zu bleiben, es gibt viel zu tun, und in meiner Sprache, die keine Sprache ist, steckt vielleicht eine neue, die sich umschaut.
Es gibt Deutsche, und es gibt Ungarn. Es gibt auch ein Dazwischen, weder Deutsche noch Ungarn, und allmählich wird aus diesen etwas Drittes.
Ich bin Schriftsteller und heiße George Versandet. Wie ich aussehe, kann man sich folglich vorstellen. Ich habe einen schwarzen Hut auf (allmählich werde ich grimmig) + (allmählich sage ich kein Wort mehr), und ich bin eine Frau.
...jeder oder mit wenigen unglücklichen Ausnahmen, jeder sieht aus wie er ist, jeder ist genau zu sehen, und darüber hinaus tut jeder das, was er ist, als würde er sich selbst aufarbeiten, und während er sich aufarbeitet, ist ihm anzusehen, daß er im Begriff ist, das zu tun...
Jetzt, das ist eine gute Form der Zeit.
 




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