Friedrike Luise Herbord
Krebs-Flädlein

Ein Viertel auch anderthalb Viertel Krebse werden gesotten, die Schwänze geschält, und mit etwas Petersilien kleingehakt, dann wird das Innere in einem Kreuzerwek oder Milchbrod in Milch eingeweicht, wenn es weich ist, nur leicht ausgedrukt, an das Gehakte nebst etwas Muscatblüte und Salz gethan, und mit 4 Eiergelb angerührt. Die Schalen von den Krebsen stoßt man klein, dämpft sie in einem Stüklein Butter, gießt eine halbe Maas Milch daran, treibt es, wenn es ein wenig gekocht hat, durch ein Haarsieb, läßt es stehen, bis es ein wenig erkaltet ist, rührt von dem Krebsbutter 2 Löffel voll an die Fülle, und siedet dann die Krebsschalen noch einmal mit einem Schoppen Milch. Wenn sie durchgepreßt, und ein wenig erkaltet sind, rührt man 3 Kochlöffel Mehl nebst etwas Salz von der angerührten Milch glatt, 6 Eier daran, und verdünnet es vollends mit der Milch. Alsdann bakt man kleine Flädlein auf beiden Seiten, streicht von der Fülle darüber, wikelt sie auf, und legt sie der Länge nach auf ein Zinn, gießt die erste durchgetriebene Milch darüber, und läßt sie auf der Kohlpfanne ein wenig aufkochen. Ehe sie aufgetragen werden, zieht man 3 Eiergelb mit der Milch ab, und thut etwas Muscaten darein.
 
 





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