Frühe schon zum Klassiker
berufen
fühlte sich der Jüngling
Emil Bums,
nahte, Gott im Busen, sich
den Stufen
des Apolln geweihten Heiligtums.
Selten sah man wahrlich einen
Dichter
so von hehrer Streberei
beseelt,
bald schon sah er sich vom
Chor der Richter
als des Volkes Liebling
auserwählt.
Niemals gab er sich die kleinste
Blöße,
wich vom Pfade strengster
Tugend nie,
sang von Gott und nationaler
Größe,
was ihm ungeheuren Ruhm
verlieh.
Leider war dem Hochflug nicht
gewachsen
dieses Edeldichters schwaches
Herz,
und auf einer Vortragstour
durch Sachsen
ward er krank und schwang
sich himmelwärts.
Eine Trauerfeier ohne gleichen,
der Bedeutung des Moments
sich voll bewußt,
schmückte mit des Vaterlandes
Eichen
des verewigten Sängers
Heldenbrust.
Industrie, Finanz, Behörde,
Presse
stand ergriffen um das offne
Grab,
Gerhart Hauptmann warf und
Hermann Hesse
eine Schaufel voll Papier
hinab.
Unter andern herrlichen Trophäen
in des Volksmuseums Heiligtum
sieht man seine Schreibmaschine
stehen,
Sonntags viel bestaunt vorn
Publikum.
Nie wird dieser Mann vergessen
werden,
Deutschlands letzter Klassiker
vielleicht,
Denn fürwahr, es findet
sich auf Erden
keiner, der ihm nur das
Wasser reicht.
Ja ich selbst, der ich den
Bums erfunden,
der ihm Namen, Ruhm, Gestalt
verlieh,
beuge mich beschämt
und überwunden
vor so viel Talent, so viel
Genie.
Und so wallt des Göttlichen
Gedächtnis,
von der rauhen Wirklichkeit
befreit,
seines Volkes edelstes Vermächtnis,
durch Jahrhunderte zur Ewigkeit.
mit freundlicher Genehmigung
des Suhrkamp-Verlags