Freund!
Dass die Träume
Nur Dunst und Wind Und leere Schäume Und Lügner sind: Die alte Wahrheit Erfuhr auch ich Mit neuer Klarheit denn höre mich! Im süssen Schlummer Der letzten Nacht, Von keinem Kummer Noch Gram bewacht, Lag ich - da malen Die Träume mir In Luftgestalten Die Scene für: Es war Visite Im nahen Städtchen Beim Pastor K....; In grosser Suite von Herren und Mädchen Zog ich dahin. Ich sass im Kreis An meinem Rädchen Und spann mit Fleiss; Der Schwall von Scherzen Und Scheckereien Des bunten Reih'n War meinem Herzen Zu bunt und klein Denn, ach! mir schwebte Die schöne Zeit Voll Seligkeit Die ich bei Dir So froh verlebte, Auch träumend für. Jetzt ward zur Weide
Schon bot die Tasse
Des Kinds Entzücken
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Des
Jünglings Lust
Der unerhört In seiner Brust Die Liebe nährt, Wenn ihm die Dame, Die ihn entzückt, In goldner Rahme Ihr Bildnis schickt, - Der Mädchens Wonne, Das hoch entzückt Im Glanz der Sonne Den Tag erblickt An dem die Treue So heiss geliebt, Den Kuss der Weihe Ihm feurig gibt, - Des Armen Freude, Wenn ihn ein Brief Aus ferner Weite Zur Erbschaft rief, - Des Gecken Lust, Sein Jubelton, Wenn er für Geld Das Wörtchen von Und an die Brust Ein Band erhält, - Nein! der Magister Der zwanzig Jahr Verlobter war, Freut sich so nicht Wenn nur der Küster Zum müden Harrer Gebückt "Herr Pfarrer!" Und seine Braut Mit süssem Laut "Lieb Männchen" spricht, - - Kurz was an Bildern Ein Glück zu schildern Die Sprache hat, Ist viel zu matt Um mein Entzücken Die hohe Lust in meiner Brust Ganz auszudrücken. In stolzem Hohn
[Aus: Gedichte. 1800] |