reinhard döhl | gedichte | wandtexte
atlantis, aber
smelaatlantis aber
am ende des regenbogens
tanzt der wolf mit der windsbraut
verdächtig viel poesie
in diesen prosatagenbimini wartet
ich richte die deichsel
des großen wagens nach norden
und setze den kleinen dagegen
ich mache fortschrittechants de maldoror
au clair de la lune
près de la mer
toutes les choses revêtir des formes
jaunes, indécises, fantastiquesich verstecke mich
hinter schornsteinen
unbeirrt wippt die deichsel
unter dem reiter
gestern war morgenein milchstraßensystem
voller sternwolken unentschieden
zwischen sagitta und sagittaria
abendgeliebte zwischen mond
und merkurfür das protokoll
wenig hoffnung auf freitag
donnerstag bin ich
mit robinson verabredet
pünktlichkeit wird erwartetgänseliesel der wall
ein geruch von altershausen
so schönes wetter und
der himmel immer noch blau
maikäfer flieghaut die spannt
wenn zärtlichkeit
ungeduldig darüber hinfährt
aufgeschreckt aus einem
verspäteten traumist die überfahrt
erst einmal bezahlt
frischen die winde auf
ein geruch wie kartoffelfeuer
und von weitherjockele sperr
die flößer kommen
schon lange nicht mehr
unter die brücken
jockele hau abekein ausweichen möglich
die wegmarken
sind unübersehbar
die richtung könnte stimmen
suonare la campanalet's write in water
schattenriß in einem
schattenspiel
waiting for sunrise
wirf den nebelschleier abmorgens den gürtel
des orion lösend
überrascht
vom heiseren schrei
des käuzchensnoch bin ich der welt
nicht abhanden gekommen
nur die sonnenuhren gehen nach
und der zeiger der monduhr
ist zerbrochenoder mein fluß
die leine zwischen eichsfeld
und aller verlorene
kindheit ungelenk
in die kreide geschriebenpsát básen
o cerném mesíci
jaká posetilost (myslím
si) vraceje se domu
v noci cerného mesícequallen und seeigeleier
hibi kore ko djitsu
hi o sena ni
tobu ware shizumu
hi ni mukaireste von etwas
randstücke
wunschscherben
pâle et rose
comme un coquillage marinsaturn heißt es
und venus bewachen den morgen
the undiscover'd country from whose bourn
no traveller returns
alas pour yoricktrüber tag
feld weg kreuze
steinmänner
kein problem
für philologen und kartographenund stuttgart wo ich
ein augenblicklicher begraben
liegen dürfte dort
wo sich die straße
biegetvorwitzige blüten
im frischen schnee
zeit den tisch zu decken
die teekanne abzustauben
bald werden die tage längerwarum laufen wir nicht aus
und schlagen die brücke rückwarts
freund schlemihl und ich
die botanisiertrommel
schon über der schulterx-mal habe ich das klopfen
am fenster überhört
den herzschlag beruhigt
das xylophon abgestaubt
wer wird es spielenyohimbinbäume habe ich
ihrer rinde wegen
in meinen vorgarten gepflanzt
sie wachsen
zu langsamzinken habe ich
ausgebleicht und verwaschen
in meinen türstock geritzt
einen kreis mit zwei pfeilen
bimini wartet[1997]
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