Am Anfang eines Jahres | Vielleicht bleibt dann | Fragment (1. Fassung) | Fragment (2. Fassung) | Ballade | Gib mir deine Frage | Worte, gesagt | Gebet
Schnee bedeckt noch braunes
Land,
Erde friert trotz Sonnenstrahlen,
Wind fegt auf den Straßen
Staub,
Bäume träumen
starr mit kahlen
Gipfeln in die Ewigkeit.
Noch erklingt kein lautes
Wort
durch die endlos leeren
Wälder
wärmetragend weiter
fort, -
über schneebedeckte
Felder
endlos schreitet weite Zeit.
Junges Leben irrt nach Licht,
bangt dem jungen Tag entgegen,
der die gelbe Erde bricht.
Schnee bedeckt noch braunes
Laub,
und in gelber Erde regen
Leben sich und Blütenstaub.
Es ist das Wesentliche, das
wir suchen müssen,
um dem Tod
das große Leid zu
nehmen,
den großen Schmerz,
und das uns dann aus irgendwas
Begreifbarem bestellt das
Aufgebot.
Vielleicht bleibt dann
dem, das uns hart bedrängt,
nur ein Beschämen.
und wir erkennen irgendwann
uns wieder wie von einer
Hand gelenkt.
Die tiefen Nächte zärtlicher
Umarmung
sind länger
als vom Abend bis zum Morgen,
sie rufen etwas wach in
dir
und segnen dich
in deiner Angst.
Die Angst der tiefen Nächte
ist ein Nichtverstehen dessen,
was Höchstes ist
dem Menschen für den
Menschen,
das er gibt,
das er empfängt,
um letztlich an der Größe
und Nichterfüllbarkeit
zu zweifeln.
In dem Verzweifeln
an den tiefen Nächten,
in der Umarmung faßt
du erst
die Tiefe dessen,
was flüchtig dir im
Leibe ruht.
Die tiefen Nächte zärtlicher
Umarmung
sind länger als ein
Augenblick,
sie währen länger
als
vom Abend bis zum Morgen,
sie sind unfaßbar
tief,
sie segnen dich
in deiner Angst,
die aufzubrechen scheint,
die aus Umarmung sich nach
außen schwingt.
dich zögernd nur doch
williger
tief hinzugeben.
Du hast mir wehgetan,
es war nicht deine Schuld,
es war sehr schwer und deine
Augen sahn
mich klagend an ob meiner
Ungeduld.
Mir ist's, als wenn ich träumend
nur
mit Mühe in den jungen
Tag
versuchen sollte eine Spur,
vor deren Schwere ich erschrak.
Du sagtest noch beim Auseinandergehn,
entschuldigend, mit einem
Blick,
wir würden es wohl
beide nicht verstehn,
und gingst und blicktest
nicht zurück.
Es war so kalt, die Lichterreihe
lang
zog sich die Straße
in die Dunkelheit,
ich träumte sie in
meinem Gang
und merkte selbst nicht
mehr, wie weit.
Warum fragst du mich
und bist, als erwartest
du
irgend ein Wort,
Antwort bedeutend
und gleichsam Lösung
deiner Frage?
Ferne und Grenze
sind irgendwoher,
nichts in dir
und außerhalb.
Gib mir deine Frage,
aber warte nicht,
bis ich sie
zurückgebracht
in einer Antwort,
die sie lösen muß,
einseitig nur,
doch Lösung im Ganzen.
Ich liebe dich,
drei Worte nur,
so hingesagt oder auch
langsam gesprochen,
selten gemeint.
Ich liebe dich,
Glaube und Hoffnung,
Bangen und Zweifel,
alles ist dein.
Ich liebe dich,
Zeit wird uns endlich,
haltend der Mensch.
Du, der Du die Gebärde
in Dir trägst,
erhöre mich
der Du auf wehe Herzen Schonung
legst,
Herr, neige Dich.
Du, der Du allen dumpfen
Kummer stillst,
wo es gebricht,
der Du des müden Bettlers
Hände füllst,
verlaß mich nicht.
Du, der Du alle schwachen
Menschen kennst,
wie sie auch sind,
der Du die ganze Welt beim
Namen nennst,
nenn mich Dein Kind.
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