Paul Krüger,


  Reinhard Döhl: Hommage à Paul Krüger

geboren am 24. November 1911 (nicht wie fälschlich angegeben 1914) als Werner Krüger in Stettin. Besuch der Mittelschule bis zur mittleren Reife. 1928 - 1931 Lehrzeit als Anstreicher. 1932 - 1937 Besuch der Stettiner Kunstgewerbeschule (Klassen für Malerei, Bildweberei sowie Schrift und Graphik bei Prof. Weber). Ab 1937 selbständiger Entwerfer für Weberei mit kleiner eigener Webwerkstatt in Stettin. Außerdem Tätigkeit als Maler und Graphiker.

1940 Einberufung zur Wehrmacht. Ab 1941 Einsatz in Rußland bis zur Verwundung (Amputation der rechter Hand). 1944 Zerstörung der Werkstatteinrichtung in Stettin und des gesamten malerischen Werkes durch Kriegsereignisse. 1945 Lazarett Hof und Entlassung aus dem Wehrdienst.

Ab 1945 Wohnung in einer Dachkammer des Hauses Schloßplatz 5 in Hof und künstlerischer Neubeginn. Anschluß an den Malerkreis um Werner Gilles und Freundschaft mit Armin Sandig. Von Hof aus immer wieder Aufbruch zu unsteten Wanderungen und Betteltouren durch die Bundesrepublik. Dokumentierbare Aufenthalte: Stammbach, Stuttgart, München und St. Johann, sonst in Obdachlosenheimen. Findet jedoch auch als Clochard immer noch die Zeit, sein malerisches Werk zu fördern, und entdeckt als die ihm gemäße Form des künstlerischen Ausdrucks die Collage, deren Materialien er sich aus den Aschenkästen holt. Signiert seine Bilder mit der verschiedensten Pseudonymen. Erliegt am Vormittag des 21. Mai 1964 vor dem Münchner Hauptbahnhof einem Herzschlag.


  Reinhard Döhl: Hommage à Paul Krüger

Ausstellungen:
Junge Maler (Werner Krüger, Armin Sandig, Ernst Weil, Gottfried Wiegand) Malerei und Graphik, Hof (Turnhalle am Longoliusplatz), Katalog o. J. (vermutlich Winter 1946/47), Vorwort: Werner Gilles;
Kunstausstellung, veranstaltet vom Kulturbund Hof, 4.5.-15.5.1947;
Frühjahrsausstellung 1948 des Kulturbundes Hof, 2.5.-13.5.1948;
Ausstellung Werner Krüger - Armin Sandig im Foyer der Münchner Kammerspiele (Frühjahr 1948?);
Hof stellt aus - Kunstwerke aus Hofer Privatbesitz, 18.3.-29.3.1951;
Paul Krüger, München und Michel, Paris; Galerie Günther Franke, München 9.5.-29.5.1962;
Große Kurstausstellung München 1963;
Paul Krüger, Armin Sandig mit Sonderkabinett Jiri Kolar. Hofer Tage für neue Literatur 1969. Galerie Weinelt im Boothaus;
Paul Krüger. Hof, Galerie zu den 3 Wünschen in der Buchhandlung Kleinschmidt, 1988.

Literatur:
Peter Kniewel, Zwei Maler auf der Reise nach München, Neue deutsche Rundschau, 1947? (Alle Angaben ungesichert);
Paul Krüger: Brief an den Malerkollegen Erik P.C. Dahn, April 1959, in: Ausstellungskatalog Paul Krueger, München und Michel, Paris, Galerie Günther Franke, München 9. Mai bis 29. Mai 1962;
Klaus Recht: Aug in Aug mit der Ratte, Münchner Merkur, 14./15. Juli 1962;
Claus Henneberg, Leben Pauls, Typoskript (vgl. "Jedem sein Paul", Stuttgarter Zeitung 5.11. 1968);
Ralf Sziegoleit: Paul Krüger. Kunst aus dem Aschenkasten. Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur, Jg XXXV, Juni 1988, Nr  6, S. 158-160. [Zuerst u.d.T. "Bilder von der Stadt aus der Bettlerklause" in: Hofer Anzeiger 1969];
Claus Henneberg: Leben Pauls. Ebd., Jg XXXV, Oktober 1988, Nr 10, S. 278-293; Jg XXXV, November 1988, Nr 11, S. 322-330.

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