Orchesterstimmen (Melodie 7)
Erzähler Eine Pause trat ein, und einige Wagen, darunter auch der Felgentreusche, waren schon abgefahren; trotzdem zögerte man noch mit dem Aufbruch, weil das Fest immer noch seines Abschlusses entbehrte. Die Kommerzienrätin nämlich hatte noch nicht gesungen, ja war unerhörterweise noch nicht einmal zum Vortrag eines ihrer Lieder aufgefordert worden - ein Zustand der Dinge, der so rasch wie möglich geändert werden mußte.
Koloratur übende Opernsängerin (Melodie 8)
Die Erzählerin von R. Die Türen des Musiksalons standen weit offen. Es sah schwül aus da drinnen. Die purpurnen Vorhänge verbreiteten einen gleichmäßigen dunkelblutigen Schein, den nur dann leuchtende Reflexe durchzuckten, wenn draußen der Windhauch einzelne Blätter der Orangenbäume bewegte und dem Sonnenschein eine Bresche öffnete.
Koloratur übende Opernsängerin(nen) (Melodie 8)
Die Erzählerin von R. Diese Lichtpunkte glitten unheimlich geschäftig über den Plafond und die weißen, mit vergoldeten Ornamenten bedeckten Wände; es lag etwas Beseeltes in dem huschenden Spiel, etwas wie ein Aufleben musikalischer Reminiszenzen -
Orchesterstimmen (Melodie 7)
Die Erzählerin von R. - unter ihnen flatterte vielleicht auch jenes Notturno von Chopin, das einst das Signal zu einem grausamen Verrat gewesen war.
Jenes Nocturne von Chopin (Melodie 9)
Die Erzählerin von G. Plötzlich wurde mit hartem Schlage ein voller Akkord auf dem Flügel gegriffen. Es war, als ob knöcherne Finger auf die Tasten schlügen.
Voller Akkord (Melodie 10)
Die Erzählerin von G. Erschrocken drehten sich die Plaudernden um. Der Kandidat saß am Klavier mit hochgehobenem Kopfe und ausgedehnten Nasenflügeln und ließ eben wieder beide Hände zu einem zweiten schrillen Akkorde auf die Tasten fallen.
Akkord (Melodie 10)
Die Erzählerin von G. Er begann einen schönen Choral, der aber durch das schauderhafte Spiel zu einer wahren Marter für feingebildete Ohren wurde. Das hätte sich am Ende noch überstehen lassen; aber nun fiel er zu Elisabeths Verzweiflung noch mit einer abscheulich näselnden Stimme ein - das war zu viel.
Flügel und Gesang (Melodie 10)
Die Erzählerin von G. Wessen Ohrennerven einmal auf dieser Folter gelegen haben, der wird begreifen, daß das junge Mädchen, welches soeben zwei Unterrichtsstunden in einem Institute beendet hat, dem Sturmwind freudig die heiße Wange bietet, als einem wackeren Gesellen von System undkonsequenter Durchführung, dessen mächtiges Brausen ja in Orgel und Äolsharfe zur wundersamen Melodie wird.
Orgel und Äolsharfe (Melodie 1)
Die Erzählerin von G. Bald summte und lärmte es, als ob ein großes Zigeunerlager in der Nähe sei; der Weg wurde breiter, hinter dem nächsten Buschwerke wogte ein buntes Gedränge, und plötzlich schmetterte eine wahre Salve von Posaunen- und Trompetentönen auf die Ankommenden herab.
Carl Frei Konzert-Orgel (Fanfarenklänge oder Melodie 18)
Die Erzählerin von R. Einige Möbel und das Klavier waren aus dem Waldhause herübergeschafft worden. Die kostbaren Möbel aus dem düsteren Turmzimmer mußten sich somit eine abermalige Degradierung gefallen lassen, denn sie standen an weißgetünchten Kalkwänden.
Klavier (Melodie 11)
Die Stimme des Hüttenmeisters Ich bin sehr begierig, das Notturno von Chopin von dir zu hören, Jutta,
Die Erzählerin von R. sagte der Hüttenmeister plötzlich mit seiner festen, wohllautenden Stimme mitten in eine fließende Phrase der Gouvernante hinein.
Flügel (Melodie 9)
Die Erzählerin von G. Oben in ihrem Zimmer nahm sie vorsichtig den Kranz von der Stirne, legte ihn auf einen Teller und stellte beides unter Beethovens Büste.
Klavier (Melodie 11)
Die Erzählerin von R. Unten in seinem engen Studierstübchen saß der Pfarrer bereits am kleinen, altersschwachen Spinett. Er begrüßte die eintretenden Damen mit einer stummen Verbeugung, dann griff er voll in die Tasten, und feierlich, glockenhell setzten die Kinder ein.
Spinett und Gesang (Melodie 10)
Die Stimme von Exzellenz Vergessen Sie nicht, Fräulein von Zweiflingen, daß ich noch das Notturno von Chopin hören muß, ehe ich nach A. zurückkehre!
Die Erzählerin von R. rief der Minister hinüber - seine Stimme klang heiser, und das Lächeln, das seine zuckenden Lippen erzwingen wollten, mißlang.
Flügel (Melodie 9)
Die Erzählerin von A. Zuweilen, an warmen Sommerabenden, wenn sie die Fenster geöffnet hatte, konnte man sie an ihrem altmodischen Spinett sitzen sehen, und alte, längst vergessene Melodien klangen herüber.
Spinett (Melodie 11)
Die Erzählerin von G. Mit verklärten Augen, ganz versunken in ihre Träumereien von dem demnächstigen Leben im frischen, grünen Walde, trat sie dann ans Klavier und schlug den Deckel auf. Es war ein altes, ausgespieltes Instrument, dessen schwache heisere Töne vollkommen harmonierten mit dem heruntergekommenen Äußeren.
Klavier (Melodie 11)
Die Erzählerin von G. Plötzlich wurde mit hartem Schlag ein voller Akkord auf dem Flügel gegriffen - es war als ob knöcherne Finger auf die Tasten schlügen.
Flügelakkord (Melodie 10)
Die Erzählerin von G. Es war in der Tat ein Sarg, ein kleiner, schmaler Zinnsarg, der, hell von der schwarzen Samtdecke des Postaments sich absetzend, einsam und vergessen inmitten der drei Wände stand. Zu seinen Häupten erhob sich ein mächtiger Kandelaber, auf dessen Armen noch Reste von dicken Wachskerzen sichtbar waren; ihm zu Füßen aber stand ein Schemel, eine Mandoline lag darauf, die Saiten hingen zerrissen herab.
Mandoline (verstimmt, Melodie 12)
Die Erzählerin von G. Es war schon ein altes Instrument zu Lebzeiten des letzten Besitzers gewesen, denn das schwarze Griffbrett zeigte viele helle abgegriffene Stellen, und der Resonanzboden war da leicht eingebogen, wo der Spielende den kleinen Finger aufzusetzen pflegte.
Mandoline (verstimmt, Melodie 12)
Die Erzählerin von G. Ferber hatte unterdes die Mandoline vom Staub gesäubert und schob sie vorsichtig unter den Arm.
Mandoline (gestimmt, Melodie 12)
Die Stimme des Vaters Halt, diesen Platz reserviere ich mir!
Die Erzählerin von G. rief der Vater lachend. Er holte eine große Konsole von dunklem Holze und befestigte sie an der Wand, die gerade an dieser Stelle eine sehr breite Holzleiste zeigte.
Klavier (Melodie 13)
Die Stimme des Vaters Hier,
Die Erzählerin von G. fuhr er fort, indem er eine Büste Beethovens darauf stellte,
Die Stimme des Vaters hier soll er, der Einzige, ganz allein thronen.
Klavier (Melodie 13)
Die Stimme von Frau Ferber Aber das sieht ja abscheulich aus!
Die Erzählerin von G. meinte Frau Ferber.
Erzähler Rollo, der bei diesen Worten aufwachte, schüttelte den Kopf langsam hin und her, und Briest sagte ruhig:
Die Stimme von Briest Ach Luise, laß... das ist ein zu weites Feld.
Erzähler Und sie umarmten und küßten sich, und eine Stunde später brannten ihnen die Weihnachtslichter in einem ungetrübten Glanz. Von Hugo Großmann wurde selten gesprochen, seine Photographie hing mit einer schwarzen Schleife über der Chaiselongue, und zweimal im Jahr kriegte er nach Woldenstein hin seinen Kranz. Rebecca hatte sich verheiratet. Botho nahm das Blatt. Dann gab er es ihr zurück und sagte mit soviel Leichtigkeit im Ton, als er aufbringen konnte:
Die Stimme Bothos Was hast du nur gegen Gideon, Käthe?
Erzähler Am Abend aber gaben die Puppenspieler den "Sündenfall". Der Saal war gefüllt und der Beifall groß. Niemand achtete des Wechsels, der in Besetzung der Rollen stattgefunden hatte. Zenobia spielte den Engel. Nach einer halben Stunde hatte sich Stine soweit erholt, daß sie sprechen konnte. Schmidt weinte vor sich hin. Aber mit einem Male war er wieder da.
Die Stimme von Schmidt Alles ist Unsinn. Wer es bestreitet, ist ein pecus. Nicht wahr, Kuh... Kommen Sie meine Herren... Wir wollen nach Hause gehen.
Fließen
auf Erden der Tränen auch viel, über ein Kleines hat alles
| Hast du Töne oder Die Gewalt der Musik | Alle
Jahre wieder oder Leise rieselt der Schnee | Non
vitae sed scholae discimus oder Götterdämmerung | Häschen
in der Grube oder Von der Volksgesundheit | Märchen
haben kurze Beine nur die Wahrheit die hat keine | Der
letzte Satz oder Ende schlecht alles recht