Kinderstimme (Melodie 21)
Erzähler Der Arzt war über Land; erst gegen Morgen kam er und hatte gegen Thildes Behandlung des Kranken, Brotrinde mit Essigwasseraufguß, ein Mittel, das noch von der alten Möhring herrührte, nichts Erhebliches einzuwenden.
Die Stimme des Arztes Es hat nichts geschadet,
Erzähler sagte er,
Die Stimme des Arztes und das ist schon viel.
Kinderstimmen (Melodie 21)
Die Stimme von HoIIfeld Du warst auf dem Berge, Mama?
Die Erzählerin von G. frug Hollfeld ungläubig.
Die Stimme der Mutter Nun ja - Du weißt ja, der Arzt hat dergleichen Morgenspaziergänge immer für mich gewünscht.
Die Stimme von HolIfeId Ach, das war aber vor vielen Jahren -
Kinderstimmen (Melodie 22)
Die Erzählerin von L. Da öffnete sich leise die Tür der Krankenstube, und Nelly trat herein. Das junge Mädchen sah noch blaß und leidend aus, die Aufregung jener schrecklichen Stunde, als sie mit Todesangst den Bruder gesucht, war nicht spurlos an ihr vorübergegangen, hatte es ihr unmöglich gemacht, sich der anstrengenden Krankenpflege zu widmen.
Donner (Melodie 6)
Die Erzählerin von G. Helene war auf das Sofa zurückgesunken, ihre Rechte klammerte sich krampfhaft an die Tischdecke und zitterte so heftig, daß das auf der Platte stehende Porzellangeschirr aneinanderklirrte. Das Gesicht der jungen Dame war aschfarben; ihr erlöschender Blick irrte hinüber zu Hollfeld.
Donner und Platzregen (Melodie 6)
Die Stimme der Renner Das gibt eine Lungenentzündung, passen Sie auf, mein Kindel! Das pfeift viel zu sehr; mein seliger Mann hat's auch durchgemacht; es ist kein Spaß, sag' ich Ihnen.
Donner (Melodie 6)
Die Erzählerin von G. Die junge Dame lag in einem Fauteuil im Hintergrund des Zimmers; sie hatte den Kopf in ein weißes Kissen gedrückt, und Elisabeth konnte hören, wie ihr leise die Zähne zusammenschlugen.
Die Stimme Helenes Ach, liebes Kind,
Die Erzählerin von G. sagte sie und legte ihre feuchtkalten Hände auf den Arm des jungen Mädchens,
Die Stimme Helenes ich habe Nervenanfälle gehabt. Niemand von meiner Umgebung hat es gemerkt, daß ich so unwohl hier liege, und da war ich so fürchterlich allein in dem finsteren Zimmer... Bitte öffnen Sie das Fenster weit - ich brauche Luft, warme Gottesluft.
Kinderstimmen (Melodie 22)
Die Stimme von Exzellenz Ich sehe schon,
Die Erzählerin von R. sagte der Minister nach einer Pause ganz in dem gütig nachgiebigen Ton, den er früher dem kranken Kinde gegenüber stets festgehalten hatte,
Die Stimme von Exzellenz daß ich unserem guten alten Medizinalrat werde den Laufpaß geben müssen - er imponiert seiner kleinen eigensinnigen Patientin nicht mehr - und dich zu irgendetwas zwingen zu wollen, kann mir nicht einfallen, Gisela... Vielleicht gefällt dir der Doktor Arndt in A.; ich werde ihn kommen lassen.
Spinett und Gesang (Melodie 23)
Sollen nun die grünen Jahre / und der Unschuld Perlenkleid / auf die schwarze Totenbahre / in die dunkle Ewigkeit? / SoIl das Blut die Erde färben, / soll Banise nicht mehr sein / und so jämmerlich verderben? / Himmel, das ist Seelenpein!
(Statt am Spinett kann die Strophe auch als Küchenlied gesungen werden.)
Die Erzählerin von M. Da lag die arme Kathrin mit dunkelrotem Gesicht, der Atem ging pfeifend, als müßte sie ersticken, das Stöhnen rang sich unheimlich von ihren Lippen, die Augen sahen stier zur Decke.
Küchenlied Statt verhoffter Liebesblicke / küsset mich der blasse Tod, / und der Jugend bestes Glücke / ist nur Jammer, Angst und Not. / Gold und Kronen soll ich erben, / ja, ein Kind der Götter sein: / aber ach, so soll ich sterben / und betreten Gruft und Stein.
(Harmonium)
Die Erzählerin von G. Das demütigende Bewußtsein ihrer körperlichen Gebrechen, um derentwillen sie aus ihrem geträumten Paradiese gestoßen wurde, Hollfelds heutiges Bekenntnis seiner Liebe, das ihr zugleich Himmel und Hölle erschlossen hatte,
Donner (Melodie 6)
Die Erzählerin von G. eine wahnsinnige Eifersucht auf diejenige, die sie noch gar nicht einmal kannte, welche aber dereinst an seiner Seite mit allen Rechten der Gattin stehen sollte, das alles wogte und stürmte in ihr
Donner (Melodie 6)
Die Erzählerin von G. und drohte, den schwachen Faden zu zerstören, der ihre Seele noch an den hinfälligen Körper fesselte.
Küchenlied Nun, die Zeit befiehlt zu scheiden, / und mein Stundenglas zerbricht; / ich soll Tod und Messer leiden, / es verdunkelt Aug und Licht. / Dieses ist die letzte Stunde: / So vergeht der Jugend Pracht, / Wort und Silb erstirbt im Munde. / Welt und Prinz, zu guter Nacht.
(Leierkasten)
Die Erzählerin von M. Die gute alte Renner trat an das Bett Kathrines, fühlte den Kopf und meinte:
Die Stimme der Renner Wir müssen kalte Umschläge machen, bis der Arzt kommt. Morgen ist glücklicherweise der Tag, wo er das Dorf besucht; die Rose Marthal hat das Nervenfieber, und da wird er schon früh hier sein. Ängstigen Sie sich nur nicht, mein armes Hundel,
Die Erzählerin von M. fügte sie echt schlesisch hinzu,
Die Stimme von Renner ich bleibe die Nacht bei Ihnen, und kommt ein neuer Tag, kommt auch ein neuer Rat, es ist nicht alles so schlimm, wie es sich anläßt.
Kinderstimmen (Melodie 22)
Die Erzählerin von G. Zum Glück verweilte der Arzt gerade bei einem Patienten im Dorfe. Er wurde herbeigeholt und brachte die Ohnmächtige bald wieder zu sich. Sie erkannte ihn und verlangte nach einem Trunke Wasser. Ihre Wunde war ungefährlich; aber der Arzt schüttelte den Kopf und warf einen seltsamen Blick auf den Oberförster, der mit besorgter Miene seinen Manipulationen folgte.
Leierkasten (Melodie 4)
Die Erzählerin von H. Jetzt ging der "Frau Ilse" ein Licht auf. Sie sprang empor, Messer, Schalen und Kartoffeln, alles rollte von der Schürze auf die Steinplatten.
Die Stimme der Frau Ilse 0 herrje, das war also die Krankheit?
Die Erzählerin von H. Sie schlug die Hände zusammen.
Die Stimme der Frau Ilse Da war freilich Fliedertee das konträre Mittel.
Leierkasten (Melodie 4)
Die Stimme von Exzellenz Der Arzt war eben bei mir, und da habe ich schöne Dinge hören müssen,
Die Erzählerin von R. sagte seine Exzellenz mit schwerer Betonung.
Die Stimme von Exzellenz Du widersetzt dich seinen Anordnungen.
Die Stimme Giselas Ich bin gesund, seit ich seine Medikamente wegschütte.
Kinderstimme(n) (Melodie 21 einschließlich "Häschen hüpf!")
Die Erzählerin von R. Der Minister fuhr empor - seine Augen öffneten sich und funkelten in maßlosem Zorn.
Die Stimme von Exzellenz Wie, du wagst es -
Die Erzählerin von R. Dagegen fuhr der Medizinalrat hoch, als habe ihn eine elektrische Batterie getroffen.
Erzähler Botho nahm das Blatt. Dann gab er es ihr zurück und sagte mit soviel Leichtigkeit im Ton, als er aufbringen konnte:
Die Stimme Bothos Was hast du nur gegen Gideon, Käthe?
Erzähler Am Abend gaben die Puppenspieler den "Sündenfall". Der Saal war gefüllt und der Beifall groß. Niemand achtete des Wechsels, der in Besetzung der Rollen stattgefunden hatte. Zenobia spielte den Engel. Nach einer halben Stunde hatte sich Stine soweit erholt, daß sie sprechen konnte. Schmidt weinte vor sich hin. Aber mit einem Male war er wieder da.
Die Stimme von Schmidt Alles ist Unsinn. Wer es bestreitet, ist ein pecus. Nicht wahr, Kuh... Kommen Sie meine Herren... Wir wollen nach Hause gehen.
Erzähler RoIIo, der bei diesen Worten aufwachte, schüttelte den Kopf langsam hin und her, und Briest sagte ruhig:
Die Stimme von Briest Ach Luise, laß... das ist ein zu weites Feld.
Erzähler Und sie umarmten und küßten sich, und eine Stunde später brannten ihnen die Weihnachtslichter in einem ungetrübten Glanz. Von Hugo Großmann wurde selten gesprochen, seine Photographie hing mit einer schwarzen Schleife über der Chaiselongue, und zweimal im Jahr kriegte er nach Woldenstein hin seinen Kranz. Rebecca hatte sich verheiratet.
Fließen auf Erden der Tränen auch viel, über ein Kleines hat alles | Hast du Töne oder Die Gewalt der Musik | Alle Jahre wieder oder Leise rieselt der Schnee | Non vitae sed scholae discimus oder Götterdämmerung | Häschen in der Grube oder Von der Volksgesundheit | Märchen haben kurze Beine nur die Wahrheit die hat keine | Der letzte Satz oder Ende schlecht alles recht